Armin Laschet: „Leid der Russland-Deutschen nicht vergessen“

27.08.2016

Der Landes- und Fraktionsvorsitzende der CDU Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, anlässlich des 75. Jahrestages der Vertreibung der Russlanddeutschen in der ehemaligen UdSSR am 28. August 2016:

„Den 28. August 1941 kann man als schwärzesten Tag in der Geschichte der Russlanddeutschen bezeichnen. An diesem Tag verabschiedete der Oberste Sowjet der UdSSR den Erlass „Über die Umsiedlung der Deutschen, die in den Wolga-Rayons leben“, in dessen Folge sämtliche in Russland lebende Deutsche der Kollaboration mit Nazi-Deutschland bezichtigt und in den Osten des Landes verschleppt wurden. Die Menschen hatten fortan unter Schutzhaft, Zwangsarbeit, Rechtlosigkeit sowie gesellschaftlicher Ausgrenzung zu leiden. Ihre kulturelle Identität und der Gebrauch der deutschen Sprache wurden systematisch bekämpft. Kaum eine Familie konnte sich diesem Schicksal entziehen.

Dieses historische Schlüsselereignis hat das kollektive Gedächtnis der Russlanddeutschen geprägt wie kein anderes. Die Menschen haben sich solidarisiert und gemeinsam – trotz aller Repressionen und Widrigkeiten – ihre kulturelle Identität bewahrt. Über 600.000 von ihnen sind nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion als Spätaussiedler nach Nordrhein-Westfalen gekommen. Sie sind heute ein Vorbild für gelungene Integration.

Heute sind die Deutschen aus Russland mit ihrem kulturellen Erbe ein integraler Bestandteil und eine Bereicherung unserer Gesellschaft. Auch daran gilt es zu erinnern, wenn wir in diesen Tagen das 70. Gründungsjubiläum unseres Landes feiern.“