CDU Nordrhein-Westfalen trauert um ihren Ehrenvorsitzenden Heinrich Windelen.

17.02.2015

Laschet: „Ein stiller, aber hoch engagierter Versöhner.“

Die CDU Nordrhein-Westfalen trauert um ihren Ehrenvorsitzenden Heinrich Windelen.

In Düsseldorf würdigte der Landesvorsitzende Armin Laschet den am Rosenmontag im Alter von 93 Jahren in Warendorf verstorbenen ehemaligen Bundesminister und langjährigen Bundestagsabgeordneten als „Christdemokraten der ersten Stunde und prägende Persönlichkeit für die gesamte nordrhein-westfälische Union“.

Heinrich Windelen wurde am 25. Juni 1921 in Bolkenhain / Niederschlesien geboren; seine Familie väterlicherseits stammte jedoch vom Niederrhein. Nach Abitur und Kriegsdienst kam Windelen 1946 als Heimatvertriebener nach Warendorf, wo er umgehend der westfälischen CDU beitrat. 1947 gehörte er zu den Mitgründern der Jungen Union. Bis 1964 gestaltete Windelen als Stadtverordneter die Kommunalpolitik seiner neuen Heimatstadt Warendorf aktiv mit. Von 1957 bis 1990 vertrat der den Wahlkreis Warendorf als Abgeordneter im Deutschen Bundestag, dessen Vizepräsident er von 1981 bis 1983 war. Sein bundespolitisches Gewicht verdeutlichen zudem die von ihm bekleideten Funktionen als Vorsitzender des Haushaltsausschusses zwischen 1977 und 1981 sowie als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in den Jahren der Opposition von 1969 bis 1980.

„Als heimatvertriebener Ostdeutscher verlieh er den Anliegen und Interessen der Vertriebenen, Flüchtlinge und Spätaussiedler in der nordrhein-westfälischen CDU Gesicht, Gewicht und Stimme“, so Armin Laschet. Folgerichtig wurde Windelen 1969 zum letzten Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte ernannt; von 1983 bis 1987 bekleidete der wertkonservative katholische Christ das Amt des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen, in dem er die Deutschlandpolitik von Bundeskanzler Helmut Kohl maßgeblich mitgestaltete und unterstützte.

In Westfalen wurde Heinrich Windelen 1970 Nachfolger von Josef Hermann Dufhues als westfälisch-lippischer Landesvorsitzender der CDU. Als solcher war er bestrebt, das Erbe von Dufhues zu wahren und die Interessen seines Landesverbandes engagiert zu vertreten. Die Partei dankte es ihm, in dem sie ihn unter seinem Nachfolger Kurt Biedenkopf zum Ehrenvorsitzenden ernannte; eine Auszeichnung, die Windelen 1986 auch vom inzwischen fusionierten nordrhein-westfälischen Landesverband der CDU verliehen bekam.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnete Heinrich Windelen einmal als einen Politiker, dem nichts schwerer Falle, „als Aufsehen zu erregen“ und „sich in den Mittelpunkt zu stellen“. Im Mittelpunkt der politischen Arbeit stand für Heinrich Windelen vielmehr stets der Mensch.

Die CDU Nordrhein-Westfalen hat einen eher stillen, dafür aber hoch engagierten Arbeiter am Wohle seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger und überzeugten deutschen Patrioten verloren, dessen Bemühen um Frieden und Aussöhnung mit der Funktion des deutschen Co-Vorsitzenden in der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit zwischen 1991 und 1995 ihre Krönung erfuhr.