12 Fragen an Silke Gorißen

10.12.2020

Silke Gorißen, Jahrgang 1971, studierte Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Nach dem Rechtsreferendariat im Landgerichtsbezirk Kleve nahm sie ihre Tätigkeit als selbständige Rechtsanwältin auf und arbeitete bis Ende Oktober 2020 mit zwei Anwaltskollegen in einer Kanzlei in Kleve. Seit November 2020 ist Silke Gorißen Landrätin des Kreises Kleve. In der CDU ist sie in verschiedenen Ämtern politisch aktiv. Mit ihrem Lebensgefährten und dem gemeinsamen Sohn lebt Silke Gorißen in Bedburg-Hau.


Als Kind wollten Sie sein wie?
Ich wollte wie der Meeresforscher Hans Hass mit Haien tauchen.

Wie sind Sie in die Politik gekommen?
Über Schulfreunde, die in meiner Jahrgangsstufe bereits Mitglied der Jungen Union waren; sie haben mich überzeugt, mitzumachen. Danach folgte die aktive Mitgliedschaft im RCDS Bonn und schließlich der Eintritt in die CDU.

Wer ist Ihr politisches Vorbild?
Roman Herzog

Wenn Sie ein Vorhaben beschleunigen könnten, welches wäre das?
Den RE 10 – Niers-Express von Kleve nach Düsseldorf nach vielen Jahren endlich wieder zuverlässig und pünktlich fahren zu sehen.

Gibt es einen politischen Gegner, den Sie sehr schätzen?
Frank-Walter Steinmeier, als er noch nicht Bundespräsident war, sondern Parteipolitiker

Wie verbringen Sie ein freies Wochenende?
Am liebsten mit meinem Lebensgefährten, unserem Sohn und unserem Hund. Wir sind gerne mit den Rädern unterwegs, unternehmen Ausflüge und treffen uns mit Freunden.

Was lesen Sie gerade?
„Gebrauchsanweisung für Australien“ von Joscha Remus und „Oktoberfest 1900“ von Petra Grill

Bei welcher Musikrichtung fühlen Sie sich aufgehoben?
Das kommt ganz auf die Stimmungslage an: Von Klassik über Jazz und Pop bis hin zu Country.

Für welches Fernsehereignis lassen Sie alles andere liegen?
Wenn es zeitlich möglich ist, für „SCHULD nach Ferdinand von Schirach“

Haben Sie ein Lebensmotto?
„Wir selbst müssen die Veränderung werden, die wir geschehen sehen wollen“ von Mahatma Ghandi

Während des Wahlkampfes um den Landratsposten sind Sie in den Sozialen Medien angefeindet worden. Wie sind Sie damit umgegangen und welche Lehren haben Sie daraus gezogen?
Es waren Anfeindungen insbesondere sexistischer Natur von Männern aus offensichtlich politisch extremen Lagern. Zu- nächst habe ich versucht, durch Negieren diese Anfeindungen ins Nichts laufen zu lassen, weil ich dachte, sie würden dann aufhören. Das Gegenteil war jedoch der Fall. Irgendwann war der Zeitpunkt gekommen, wo es mir gereicht hat. Ich habe die Anfeindungen öffentlich gemacht und mit Strafanzeigen gedroht. Heute weiß ich, dass dieses Vorgehen der richtige Weg war, um Einhalt zu gebieten.

Was sind Ihre ganz persönlichen Ziele, die Sie in den kommenden fünf Jahren im Kreis Kleve erreichen wollen?
Ich möchte den Kreis Kleve gut durch die Corona-Krise führen und zu einer Top-Wirtschaftsregion mit einem starken Mittel- stand, einem starken Handwerk und einer leistungsfähigen Landwirtschaft im Einklang von Ökonomie und Ökologie entwickeln. Dabei ist mir die enge euregionale Zusammenarbeit besonders wichtig. Eltern sollen in Zukunft noch flexiblere Betreuungsangebote für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorfinden, wenn sie im Schichtdienst arbeiten.
Wir brauchen eine zuverlässige und moderne Verkehrsinfrastruktur. Der Kreis Kleve soll klimaneutral werden. Die Kreisverwaltung möchte ich zu einer modernen, serviceorientierten Verwaltung mit umfangreichen digitalen Angeboten ausbauen. Sicher muss der Kreis Kleve sein mit einer starken und gut vernetzten Kreispolizeibehörde. Vor allem liegt mir aber auch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren 16 Städten und Gemeinden besonders am Herzen.

Dieser Fragebogen erschien zuerst in "Bei uns in NRW" (Ausgabe 03/2020).