Trauer um Karl Schiewerling

01.03.2021

Die CDU Nordrhein-Westfalen trauert um Karl Schiewerling. Der langjährige Bundestagsabgeordnete starb in der Nacht zum 28. Februar im Alter von 69 Jahren in seinem langjährigen Wohnort Nottuln im Münsterland an einem schweren Krebsleiden. Unser Mitgefühl ist bei seiner Frau und seiner Familie. 

Ministerpräsident Armin Laschet schrieb auf Twitter: „Heute ist ein trauriger Tag für die christlich-soziale Bewegung und für die CDU.“ Sein Kampf für soziale Gerechtigkeit als Mensch, als Bundestagsabgeordneter oder als Vorsitzender von Kolping bleibe unvergessen, so der Parteivorsitzende. Auch für Bundestagsfraktionschef Ralph Brinkhaus war Schiewerling einer der herausragendsten Sozialpolitiker der CDU/CSU-Fraktion. „Der Mensch stand immer im Mittelpunkt seines Handelns“, so der Ostwestfale.

Der in Essen-Borbeck geborene Schiewerling war nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann zunächst von1970 bis 1973 bei der Mannesmannröhren-Werke AG tätig. Danach war er hauptamtlicher Sekretär des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung und wurde 1978 Bundessekretär des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Von 1984 bis 2009 war Schiewerling Diözesansekretär beim Diözesanverband Münster des Kolpingwerkes. Den NRW-Landesverband des katholischen Sozialwerks leitet er von 2002 bis 2017 im Ehrenamt.

Schiewerling trat 1972 in die CDU und die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) ein. Er war von April 2007 bis November 2019 stellvertretender Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Münsterland und gehörte über zehn Jahre dem CDA-Bundesvorstand an. Als Ratsherr von 1989 bis 1994 sowie von 2004 bis 2006 prägte Schiewerling die Kommunalpolitik der Gemeinde Nottuln, die ihm zur Heimatgemeinde wurde, über viele Jahre mit.

Im Jahr 2005 zog Karl Schiewerling als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Coesfeld – Steinfurt II als Nachfolger des CDU-Bundestagsabgeordneten Werner Lensing in den Bundestag ein. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte er hier 51,6 % der Erststimmen. Seit November 2009 war er Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Arbeit und Soziales“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und deren arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher. Zur Bundestagswahl 2017 trat Schiewerling nicht mehr an.
Seit 1986 war Karl Schiewerling Mitglied der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Westfalen und seit 1999 Vorsitzender dieses Gremiums. Seit Juni 2018 war er zusammen mit Gabriele Lösekrug-Möller (SPD), Vorsitzender der Rentenkommission „Verlässlicher Generationenvertrag“ der Bundesregierung und hatte noch im letzten Jahr eine umfangreiche Stellungnahme der Kommission vorgestellt, um Wege zu einer nachhaltigen Sicherung und Fortentwicklung der Alterssicherungssysteme ab dem Jahr 2025 aufzuzeigen und damit das Fundament zu schaffen für einen neuen, verlässlichen Generationenvertrag.

Die CDU Nottuln schreibt zum Tode ihres langjährigen Mitglieds:

„Karl Schiewerling zeichnete sich durch seine Gradlinigkeit, seinen hohen Sachverstand und seine menschliche Integrität aus. Über Parteigrenzen hinweg genoss Schiewerling mit seinem klaren Bekenntnis zum christlichen Menschenbild und zur katholischen Soziallehre Anerkennung und Respekt. Insbesondere im Bereich der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik gelang es ihm, Brücken zwischen Parteien und Gruppierungen zu bauen, um so wegweisende Gesetzesinitiativen und zahlreiche Projekte in seinem Wahlkreis auf den Weg zu bringen.“