Armin Laschet hält Laudatio auf Rita Süssmuth bei Winfried-Preis in Fulda

26.06.2015

Zur Verleihung des Winfried-Preises der Stadt Fulda an Bundestagspräsidentin a.D. Prof. Dr. Rita Süssmuth erklärt Laudator Armin Laschet:

„Rita Süssmuth hat die Themen aufgegriffen, die anderen zu heiß, zu schwierig oder zu wenig populär erschienen, das war die Frauen- und Familienpolitik in den 1970er und 1980er Jahren und das Thema Migration und Integration seit den 1990er Jahren. Sie ist stets vorweg gegangen, war Vordenkerin, Vorkämpferin und Vorbild. Wichtig war ihr bei ihrem Engagement immer das christliche Menschenbild in moderner Zeit.“

Für ihre großen Verdienste um die Völkerverständigung wird die in Nordrhein-Westfalen lebende ehemalige Bundestagspräsidentin heute ausgezeichnet. „Rita Süssmuth hat erkannt, dass es eine rasche und erfolgreiche deutsche Wiedervereinigung nur geben konnte, wenn die deutsch-polnische Freundschaft auf festen Fundament stand. Deshalb hat sie sich 1990 gegen viele Widerstände für die Festlegung der Oder-Neiße-Linie als deutsche Ostgrenze eingesetzt und sie engagiert sich bis heute für den deutsch-polnischen Austausch.“ so Laschet, der auch ihr Engagement für die deutsch-israelischen Beziehungen und den christlich-jüdischen Dialog hervorhob.

„Das Herzensthema von Rita Süssmuth ist die Integration. Sie hat früh erkannt, dass ungleiche Bildungschancen, eine niedrige soziale Mobilität und eine geringe Teilhabe von Zugewanderten den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den sozialen Frieden gefährden“ erklärt Laschet weiter. Süssmuth habe durch ihren unermüdlichen, parteiübergreifenden Einsatz wesentlich dazu beigetragen, dass in Deutschland Integrationspolitik als Querschnittsaufgabe verstanden und weiter vorangebracht wird.

Hintergrund:

Der Winfried-Preis der Stadt Fulda wird seit 2001 von der Dr.-H.-G-Waider-Stiftung an Personen verliehen, die sich für Völkerverständigung und Frieden einsetzen. Er ist mit 10.000 Euro dotiert