In der Gründungsphase des Unions-Spektrums überschnitten sich in der Nachkriegszeit im Gebiet des späteren NRW (NRW wurde durch eine Verordnung der britischen Militärregierung vom 23.8.1946 aus den ehemaligen preußischen Provinzen Westfalen und Rheinland gebildet, ohne Regierungsbezirke Trier und Koblenz) zwei Diskussionsstränge: vorrangig war zunächst die Diskussion über einen überkonfessionellen christlich-demokratischen Zusammenschluss, und nicht eine Wiederbelebung der katholischen Zentrumspartei.
Die Gründungszirkel orientierten sich dabei im Rahmen der tradierten preußischen Verwaltungseinheiten Westfalen und Rheinland getrennt voneinander. Schon am 2. September 1945 entschied sich diese Diskussion im rheinländisch-westfälischen Bereich zugunsten einer überkonfessionellen Christlich-Demokratischen Partei: am selben Tag gründeten westfälische Parteikreise in Bochum die Christlich-Demokratische Partei (CDP) Westfalen und rheinländische Parteizirkel in Köln die CDP Rheinland.
Von 1947 bis 1966 trug die CDU NRW fast durchgängig Regierungsverantwortung für NRW und stellte mit Karl Arnold und Franz Meyers die Ministerpräsidenten des Landes. Unterbrochen wurde diese Periode lediglich in den Jahren 1956-1958, in denen die SPD mit Fritz Steinhoff für kurze Zeit den Ministerpräsidenten stellen und das Land regieren konnte. Nach der Landtagswahl am 10. Juli 1966 wurde die CDU NRW erstmals nicht stärkste Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, ab dem 8. Dezember 1966 begann eine lange Phase als Oppositionspartei. Erst 39 Jahre später, im Jahr 2005, gelang es der CDU NRW endlich wieder, stärkste Kraft in NRW zu werden, mit Jürgen Rüttgers den Ministerpräsidenten zu stellen und Regierungsverantwortung zu übernehmen.
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