„Intellektuell brillant, Politik aus Grundsätzen gestaltend und scharf in der Debatte das war Heiner Geißler. Er war einer unserer Besten.“

12.09.2017

Der Landesvorsitzende der CDU Nordrhein-Westfalen, Ministerpräsident Armin Laschet, zum Tode von Heiner Geißler:

„Heiner Geißler ist gestorben. Mit ihm verliert die CDU einen ihrer ganz Großen.Ohne Heiner Geißler wäre die moderne Volkspartei CDU nicht möglich gewesen. Als Generalsekretär hat er die Parteiorganisation reformiert, den Orts- und Kreisparteien mehr Gestaltungs- und Entscheidungskompetenzen übertragen. Durch sein Wirken wandelte sich die CDU in den Siebziger Jahren endgültig von einer Honoratioren- zu einer Mitgliederpartei.

Mit seinem Namen wird die Verabschiedung des Ludwigshafener Programms 1978 verbunden bleiben, dem ersten Grundsatzprogramm der CDU. Die wesentlichen Aussagen, Werte wie das Christliche Menschenbild, Subsidiarität oder der Vorrang für Familien, bleiben auch heute noch gültig. Auf dem Essener Parteitag 1985 machte er die Gleichstellung der Frau zum wichtigen Thema auch für die Partei. Als Bundesfamilienminister setzte er seine Ideen der Neuen Sozialen Frage um, durch die Anerkennung von Erziehungszeit in der Rentenversicherung, durch Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub.

Heiner Geißler war streitbar und prinzipientreu, intellektuell und bodenständig zugleich. Sein politisches Wirken stellte er in den Dienst der Menschen, das Gute bewahrend, aber immer mit einem präzisen Gespür für die Herausforderungen der Zukunft und Generationen, die nach ihm kommen würden. Heiner Geißler war ein kritischer Geist, ein Impulsgeber und leidenschaftlicher Debattierer. Er wird uns Christdemokraten, aber auch mir persönlich, sehr fehlen.“