Wir sind unendlich traurig

27.11.2016

Der Landesvorsitzende der CDU Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, zum Tode von Peter Hintze:                                                                   

„Am gestrigen Abend ist unser Freund Peter Hintze gestorben. Er wird uns so sehr fehlen und er reißt eine Lücke, die nicht zu füllen ist.

Manchmal sagt man in der Politik leichtfertig, jeder sei zu ersetzen. Aber Peter Hintze ist mit seiner einfühlsamen Art, mit seiner großen politischen Erfahrung, als ehrlicher Ratgeber, als echter Freund, auf den man sich immer verlassen konnte, durch niemanden zu ersetzen.

Er war für viele der Mittler, der zuhörte, der in absoluter Verschwiegenheit in seinem Herzen bewahrte, was ihm anvertraut wurde. Er war treu, klar in seinen Überzeugungen, ob gelegen oder ungelegen, aber er war auch ironisch, voller Humor, rheinisch.

Peter Hintze war Politiker mit Leib und Seele. Noch vom Krankenbett verfolgte er aktuelle Entwicklungen, schickte SMS des Zuspruchs oder der Kritik, rief an und gab Rat. Und jedes Gespräch war bereichernd. Es begann mit tagesaktuellen Fragen und endete sehr oft in philosophischen, grundsätzlichen und persönlichen Erörterungen. Er war für mich der väterliche Freund, obwohl uns nur ein Jahrzehnt trennte. Aber wenn Peter Hintze sprach, hörten alle zu, überdachten ihre Position und selbst wenn am Ende unterschiedliche Meinungen blieben, zwang Peter zum Nachdenken über Aspekte, die man vielleicht übersehen hatte oder unter- oder überbewertete. Peter Hintze war ein engagierter protestantischer Christ, der für seinen Glauben und seine Konfession offen eintrat. Und er stand für das vereinte Europa, leidenschaftlich und mit großem Sachverstand.

Auch international erlebte ich ihn, denn wir saßen über viele Jahre im Präsidium der Christdemokratischen Internationale. Auch dort war seine natürliche Autorität zu spüren. Staats- und Regierungschefs in Europa und der Welt hörten aufmerksam zu, wenn Peter Hintze sprach, weil er etwas zu sagen hatte.

Nein, er ist nicht zu ersetzen. Andere werden seine Ämter übernehmen, aber keiner wird so sein wie er, keiner wird sprechen wie er, keiner wird so seelsorgerisch, so warmherzig und im besten Sinne des Wortes zugewandt sein.

Oft habe ich, wenn er nicht da war, gedacht, was Peter jetzt wohl sagen und raten und wie er manches formulieren oder entscheiden würde.

Wir alle, besonders die, die ihm nahe sein durften, sind unendlich traurig. Wir werden trauern, wir werden weinen, wir werden für ihn, seine Frau und seinen Sohn beten und ihn nie vergessen.“